Hochzeitstorte selber machen

Eine Hochzeitstorte selber backen? Das klingt zunächst nach sehr viel Aufwand so kurz vor dem wichtigen Tag. Aber mit der richtigen Planung und etwas Hilfe kann eine Hochzeitstorte in der eigenen Küche gelingen. Vielleicht gibt es in Ihrem Freundeskreis aber auch einen begnadeten Hobbybäcker, der diese Aufgabe übernimmt.

Eine selbstgemachte Hochzeitstorte hat folgende Vorteile:

  • Geringere Kosten als beim Konditor
  • Man kann persönliche Vorlieben bei den Zutaten beachten (z.B. nur Bio)
  • Geschmack und Aussehen der Torte können beliebig gewählt werden
  • Es ist einfach mal was anderes!

Wenn Sie gerne backen und darin schon etwas Erfahrung haben, sollten Sie sich der Herausforderung stellen! Und: Es wäre die Gelegenheit beim „Naked Cake“-Trend mitzumachen und die Gäste zu überraschen!

Naked Cake –  der aktuelle Hochzeitstorten-Trend

Seit Jahren sind für jegliche Anlässe Torten mit aufwändigen Fondant-Verzierungen das A und O. Damit sind ausgefallene Formen und Motive möglich, es werden kleine Kunstwerke geschaffen und später verzehrt. Wer schon einmal vor so einer Zuckerbombe saß, weiß aber: Im ersten Moment sieht so eine Torte zwar schön aus, die dicke Fondant Hülle essen aber die Wenigsten tatsächlich mit.

Zum Glück kam schon 2017 ein neuer Hochzeitstorten-Trend aus den USA zu uns, der die ideale Antwort auf klebrige Fondant-Torten ist: der Naked Cake. Die Hochzeitsstudie von AskCharlie bestätigt, dass diese Art von Torte auf Hochzeiten immer beliebter wird. Aber was ist ein Naked Cake eigentlich?

Hochzeitstorte mal anders

Der Name verrät es: Der Naked Cake kommt ganz unverhüllt daher, man sieht also die Tortenböden und die Füllung. Die Torte wird mit Blumen und frischen Früchte dekoriert; keine Fondant- oder Marzipanschichten ummanteln den Kuchen. Dadurch bekommt die Torte einen sehr natürlichen Look, der sowohl zu Vintage-Hochzeiten, als auch zum angesagten Boho-Trend passt. Geschmacklich ist der Naked Cake ebenfalls ein Hit, denn die leckere Kombination aus Creme und Kuchenboden wird nicht von einer dicken Zuckermasse übertüncht. Ein Naked Cake ist eine tolle Idee für eine Hochzeitstorte zum Selbermachen. Man braucht zwar etwas Geduld, aber keine Ausbildung zum Konditor, um diese Hingucker für die eigene Hochzeit zu zaubern. Das komplizierte Verzieren mit Fondant fällt weg, und kleine Unregelmäßigkeiten in Kuchenboden und Creme unterstreichen den unfertigen Look der Torte zusätzlich. Außerdem ist Probebacken kein Problem: Ein Naked Cake passt gut zu jedem Anlass, kann also auch einfach mal für Freunde gebacken werden. Noch mehr Trends rund ums Heiraten gibt es in unserem Artikel „5 aktuelle Hochzeitstrends, die Ihre Feier zum Highlight machen“.

 


„Naked Cake“ Hochzeitstorte selber machen – so geht’s

Mit der richtigen Vorbereitung, etwas Hilfe und einem Probebacken wird Ihre selbstgemachte Hochzeitstorte mit Sicherheit gelingen!

Übrigens: Noch mehr Tipps zur Vorbereitung Ihrer Hochzeisfeier haben wir auf der Seite „Hochzeitsvorbereitungen“ für gesammelt.

Die Planung

Diese Organisationsschritte müssen unbedingt bedacht werden:

Details zu Aussehen und Geschmack

Wie viele Etagen soll die Torte haben, welche Geschmacksrichtungen wünschen Sie sich für Böden und Cremes? Setzen Sie am besten einzelne Rezepte zusammen, die Ihre Wünsche widerspiegeln. Für eine zwei- oder dreistöckige Hochzeitstorte ist der Naked Cake bestens geeignet.

Zutatenliste Was brauchen Sie alles? Deko-Material sollte auf keinen Fall vergessen werden. Blumen und Früchte müssen dafür möglichst frisch sein, damit sich ein optisch ansprechendes Gesamtwerk ergibt. Standardzutaten wie Mehl oder Zucker sollten auf jeden Fall ausreichend nachgekauft werden. Wer kauft wann was ein? Wer sich nicht selbst darum kümmern kann, sollte eine zuverlässige Person beauftragen, die im Supermarkt nicht erst stundenlang nach jeder einzelnen Zutat suchen muss. Transport und Kühlung Wenn die Torte gebacken ist: Wie wird sie zur Location transportiert? Wie kann man sie dort kühlen? Reicht auch der Kühlschrank zuhause für die ganze Torte aus? Besonders der Transport sollte mit Vorsicht gehandhabt werden: Transportieren Sie die Etagen jeweils einzeln verpackt und fahren Sie besonders vorsichtig. Spezielle Backutensilien Zusätzlich zu den Standard Backutensilien, die in den meisten Haushalten vorhanden sind, braucht man diese Extras: Hohe Backform, Tortenring, Spritzbeutel, Etagere oder dicke Strohhalme um die Etagen zu stützen, dazu runde Ausstecher. Eine wirklich gute Anleitung für einen mehrstöckigen Naked Cake gibt es auf dem Blog „Mann backt“!

Das Backen

Für einen Naked Cake backt man mehrere Tortenböden, die mit Cremes und Füllungen aufeinander geschichtet werden. Für diese Tortenböden gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder, man backt einen sehr hohen Kuchen und schneidet ihn in zwei bis drei Ebenen, oder man backt die Böden einzeln. Bedenken Sie: Die zweite Möglichkeit ist zwar einfacher, man muss aber bei einer mehrstöckigen Torte bis zu elf Böden einzeln backen.


Tipps zum Backen

  • Für die Tortenböden eignen sich die meisten herkömmlichen Teigarten wie Biskuit, Rührteig oder Ölteig. Vielleicht backen Sie eine dieser Varianten ja besonders oft und haben ein Rezept, dass Sie schon in und auswendig kennen? Solche wertvollen Erfahrungen sollten genutzt werden!
  • Holen Sie rechtzeitig vor dem Backen alle Zutaten aus dem Kühlschrank, damit sie Zimmertemperatur annehmen. So verbinden sich die einzelnen Bestandteile besser und der Kuchen wird hinterher weder bröseln, noch zu matschig werden.
  • Beim Abmessen der Zutaten sollten Sie sehr genau sein, denn auch kleine Abweichungen können das Ergebnis negativ beeinflussen.
  • Wem die Arbeit an einem Tag zu viel ist, kann die Böden auch über Nacht kühl stellen, und am nächsten Tag weitermachen. Dazu wickelt man die Böden einzeln in Frischhaltefolie, damit sie frisch und saftig bleiben, und stellt sie in den Kühlschrank. Bei einem hohen Kuchen werden die Ebenen noch nicht auseinander geschnitten.

Die Creme für die Hochzeitstorte

Die Füllung macht die Torte perfekt, denn sie beeinflusst entscheidend den Geschmack und sorgt für den Gegenpart zu den trockeneren Kuchenböden. Die Möglichkeiten sind vielfältig: Marmelade, Buttercreme oder eine Creme mit Sahne, Quark oder Joghurt eignen sich für Naked Cakes. Für Anfänger empfiehlt sich aber Marmelade oder Buttercreme, da milchbasierte Cremes die Tortenböden schneller aufweichen. Drei einfache Rezepte für Tortencremes finden Sie bei Schwesternliebe&Wir!

Zum Befüllen der Torte gehen Sie folgendermaßen vor: Schritt 1: Wenn die Böden im Kühlschrank waren, sollten sie erst Zimmertemperatur annehmen, bevor sie befüllt werden. Jetzt können auch die Ebenen auseinander geschnitten werden. Die Creme dagegen sollte fürs Befüllen direkt aus dem Kühlschrank kommen. Schritt 2: Dann werden die Schichten zusammengesetzt. Am besten arbeitet man mit einem Tortenring, der dafür sorgt, dass die Schichten gleichmäßig aufeinander liegen. Beginnen Sie mit dem untersten Boden. Der kommt als erstes in den Tortenring. Schritt 3: Als nächstes wird ein Teil der Creme auf dem Boden verstrichen. Wenn die Creme zu flüssig ist, kommt die Torte kurz in den Kühlschrank zum Festwerden. Wiederholen Sie diesen Vorgang mit dem Rest der Schichten und stellen Sie ihre Torte anschließend kalt. Jede Etage wird so einzeln zusammengesetzt. Tipps zum Befüllen:

  • Damit die Creme nicht am Rand herausquillt, kann man beim Befüllen außen ein wenig Raum lassen und dann den nächsten Boden leicht andrücken. Wenn sich hinterher am Rand Lücken ergeben, füllt man sie einfach mit dem Spritzbeutel wieder auf.

  • Besonders fruchtig wird es, wenn man Obststücke in die Creme mischt, oder diese danach an den Rändern der Böden auf der Creme platzieren.

Die Deko für den Naked Cake

Auch beim Naked Cake sollte die Deko nicht zu kurz kommen. Idealerweise haben Sie Ihre Deko-Elemente passend zum Thema Ihrer Hochzeit ausgesucht: Blumen, Früchte, Beeren und Ähnliches können farblich und stilistisch Ihr Hochzeitsmotto ergänzen. Sanfte Rosé-Töne passen gut zu Vintage. Frische Farben und exotische Früchte, aber auch Gräser sind Sommermotive. Mit ein paar Kastanien und Beeren dekoriert man passend zum Herbst. Am ist aber immer noch eine Hochzeitstorte mit Rosen als Deko.

Tipp: Blumen befestigt man am besten folgendermaßen: Der Stil wird mit etwas Frischhaltefolie umwickelt und dann in die Torte gesteckt. Früchte oder anderes Dekomaterial kann man ganz einfach mit Zuckerguss (Wasser und Zucker) festkleben. Wenn Sie eine mehrstöckige Torte planen, dann sollten Sie jetzt mögliche Löcher für Etagere oder Strohhalme stechen. Dafür gibt es spezielle Ausstecher, die ganz einfach in den Kuchen gedrückt werden. Deko sollte man immer ganz am Schluss anbringen, so können Befestigungen der Etagere ganz geschickt kaschiert werden. Und Voila, die selber gemachte Hochzeitstorte steht!

Extra Tipps – so wird die selbstgemachte Torte noch außergewöhnlicher

Um Ihre Torte wirklich einzigartig zu machen, haben wir ein paar Ideen gesammelt:

  • Verwenden Sie zum Dekorieren essbare Blüten, wie Kapuzinerkresse oder Borretsch, damit Ihr Gesamtkunstwerk essbar wird.
  • Mit Lebensmittelfarben in Creme und / oder Tortenböden kann man spannende Farbverläufe schaffen.
  • Aber auch mit verschiedenen Geschmäckern lässt sich ein Farbverlauf schaffen: Zum Beispiel von dunkler Schokolade bis zu Vanille.
  • Wenn der Kuchen außen etwas Creme abbekommen hat, dann verstreichen Sie diese unsauber um den gesamten äußeren Rand herum, so wird der undone-Look verstärkt.
  • Verzierungen wie Figuren kann man selbstverständlich auch auf einem Naked Cake anbringen. Aber auch Wimpelketten mit den Namen des Brautpaares sind sehr beliebt und können entweder selber gebastelt, oder individualisiert gekauft werden.